Einige würden Bruno vielleicht als komischen Kauz bezeichnen. Wahrscheinlich deshalb, weil er nicht, wie andere Menschen in einem Haus, sondern in einem Paket wohnt. Mit diesem Paket lässt er sich immer dorthin schicken, wo gerade Not am Mann ist. Ohne zu murren legt er nach einer Nachtschicht noch eine Sondertour ein, weil eine Kollegin krank geworden ist. Das macht ihm alles nichts aus, er ist mit Leib und Seele Briefträger. Die Post geht ihm über alles. Und so nimmt Bruno auch einiges in Kauf, damit ein Brief oder Paket zum richtigen Zeitpunkt in der Schule bei den Kindern eintrifft. Dabei erlebt er die fantastischsten Geschichten, die kaum jemand glauben würde, könnte er sie nicht mit seiner kostbaren Ansichtskartensammlung beweisen. Keine Tätigkeit führt er zu Ende, ohne dass ihm zwischendurch nicht ein anderes Abenteuer in den Sinn kommt. Zum Beispiel die Geschichte von eben jenem Brief/Paket, das er den kleinen BesucherInnen im Theatersaal hätte aushändigen sollen, was aber aus den haarsträubendsten Gründen immer wieder misslang. Jetzt aber endlich gelingt.

Zum Schluss der Vorstellung können die Kinder aus nächster Nähe Bruno‘s Haus und seine Beweisstücke aus aller Welt betrachten, auf seinem Velo in die Pedalen treten und so die Beleuchtung der Wohnung in Gang halten, an der köstlich duftenden Teesammlung schnuppern, Fragen stellen und erhalten zu guter letzt eine spezielle Postkarte, die sie verschicken können.