Theater & Tanz
Nora Nora Nora
Nora Nora Nora
Eine Bühne, drei Frauen, unzählige Facetten einer Fragestellung: Wie geht die moderne 1000-Optionen-Gesellschaft mit der Erkenntnis um, von einer gleichberechtigten Rollenverteilung weit entfernt zu sein?
Gemeinsam mit den Schüler*innen versuchen wir nach der Vorstellung mögliche Antworten auf diese Frage zufinden.
Was Henrik Ibsen vor 140 Jahren in seinem gesellschaftskritischen Schauspiel «Nora (Ein Puppenheim)» mit der Frauenfigur Nora verhandelte, erhält in Zeiten von Corona eine neue Dringlichkeit: die Gleichstellung in Gesellschaft und Familie. Im Spannungsfeld zwischen Wohlfühloase, Ohnmacht, Gerechtigkeit und Wertschätzung denkt die Theatergruppe Grenzgänger neue Narrative und stellt Positionen, Beziehungen und die Sicht auf das eigene Leben auf die Probe.
«Vielleicht bist du die freieste Frau von uns allen. Nora, Nora, Nora. Ich wüsste so gern, was aus dir geworden ist. Die Wiederholung tarnt sich als das Wunderbare. Und wir sitzen auf den Balkonen und klatschen.»
Am 14. Juni 2019 gehen über eine halbe Million Frauen in der Schweiz auf die Strasse, um für die Gleichstellung zwischen Mann und Frau zu demonstrieren. Im Corona-Jahr 2020 ist die Arbeit der Frauen plötzlich systemrelevant, 2021 «feiern» wir die vor 50 Jahren längst fällige Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz. Anlass genug für die Theatergruppe Grenzgänger, Ibsens Werk neu zu bearbeiten und sich dringenden Fragen zu stellen: Wird die systemrelevante Arbeit der Frauen honoriert? Übernimmt der Mann in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling neue Verantwortung zu Hause? Was passiert mit der Rollenverteilung, wenn es plötzlich heisst: «bitte bleiben sie zu Hause»? Wieso ist es so schwierig, alte Rollenbilder aufzubrechen? Weshalb sind wir in der Gleichstellungsfrage nicht weiter? Und wieso wird nur ungern darüber gesprochen oder etwas dagegen unternommen?
In Zusammenarbeit mit der Autorin Eva Rottmann entsteht der Theaterabend «Nora Nora Nora».
«Nora, Nora, Nora. Wir sind kein und dieselbe Person. Wir sind Möglichkeiten. Perspektiven einer radikalen Selbstfindung.»
Eva Rottmann greift die Geschichte von Henrik Ibsens Nora auf und erzählt sie in der heutigen Zeit weiter. Drei Frauen treffen aufeinander und wollen wissen wer Nora war, weshalb sie fortging, Mann und Kinder zurück liess. Die Frauen setzen sie sich mit ihrem Lebensentwurf, den eigenen Ansprüchen und Erwartungen auseinander. Wofür steht Nora, Nora, Nora? Frauen, Möglichkeiten, Perspektiven? Die Ebenen verschieben sich bis zur Auflösung. Das gesuchte Wunderbare zeigt sich als neues Narrativ, als visionäres Denken für die Gesellschaft von heute.
«Nora Nora Nora » analysiert und reflektiert einen möglichen oder unmöglichen Ausbruch dreier Frauen aus ihrem Familienidyll. Das Aufbrechen bestehender Strukturen bringt Ungeahntes ans Licht oder bestätigt lange Vermutetes. Im Spannungsfeld zwischen den moralischen Anforderungen des Umfelds und den eigenen Wünschen prallen persönliche wie auch gesellschaftliche Ansprüche aufeinander und wollen befriedigt werden. Die eigene Position, die Beziehungen und die Sicht auf das eigene Leben werden auf die Probe gestellt. Entsteht so die Chance für einen komplett neuen Lebensentwurf?
Links:
Veranstaltender
Theaterverein Grenzgaenger
Sälihalde 23
6003 Luzern
079 403 51 58
E-Mail
www.grenzgaenger-luzern.com
Veranstaltungsort
Wir kommen zu Ihnen. Mehrzweckräume und Aulen von Schulen werden wen nötig mit Hilfe von Lichttechnik zu Theaterbühnen umfunktioniert.
Zielpublikum
Sekundarschule, Kantonsschule, Berufsfachschule, Hochschule
Kosten
4500.00
(ohne zusätzliche Technik)
Veranstaltungsdauer
60min
Daten
Nach Vereinbarung nehmen sie Kontakt mit uns auf